Nichts für schwache Nerven
(mei) Es war ein Kellerduell, natürlich, und da werden die Nerven halt auf eine harte Probe gestellt. Aber was Fans, Betreuerstab und auch Spieler selbst im Nachholspiel in Herrnsberg aushalten mussten, das war schon grenzwertig. Die Gastgeber hatten dabei einen großen Vorteil – bei ihnen ging es um nichts mehr. Selbst bei einem Sieg wäre der Abstieg nicht zu verhindern gewesen. Dagegen waren die drei Punkte für den TSV überlebensnotwendig, um die letzten vier Spiele einigermaßen ruhig angehen zu können. Es geht ja nicht nur darum, einen direkten Abstiegsplatz zu vermeiden, sondern auch im Kampf gegen den Relegationsplatz genügend Punkte zu sammeln, um – falls das nicht gelingen sollte - im Vergleich mit den anderen Kreisklassen zu den besten zwei Relegationsmannschaften zu gehören – denen bleibt die Relegation nämlich erspart.
Nach einer ersten Schrecksekunde, als TSV-Keeper Patrick, der wieder einen sehr guten Tag erwischt hatte, einen Freistoß der Gastgeber gerade noch abwehren konnte (4.), erspielte sich der TSV nach und nach mehr Spielanteile und auch gute Torchancen. Vor allem bei Standards war die DJK-Abwehr sehr verwundbar. Doch nach Eckball von Martin brachte Andi K. den Ball nicht richtig aufs Tor, im anschließenden Durcheinander blockte ein DJK-Verteidiger zum Einwurf ab. Und aus diesem resultierte die nächste Chance, doch diesmal traf Martin am langen Pfosten den Ball nicht richtig (17.). Beim der nächsten Chance war es ein Freistoß von Marco, der den Ball von halbrechts gefühlvoll auf den langen Pfosten schlenzte, wo Simon völlig frei zum Schuss kam – und das Leder an die Latte knallte (20.). Wenig später dann aber doch die verdiente Führung. Nach einem weiten Abschlag durch Tobi E. stiegen Marco und zwei Gegenspieler im Mittelfeld zum Kopfball hoch, aber keiner erwischte den Ball. Dieser prallte zu Simon, der sofort per Kopf in den Lauf von Benni legte, der allein auf DJK-Keeper Schmidt zulief und überlegt ins rechte Eck zum 1:0 für den TSV einschoss (22.). Doch lange währte die Freude nicht. Nach einem suboptimalen Abwehrverhalten des TSV war Hausner allein am linken Fünfereck und verwandelte zum 1:1 (25.). Und auch hier kam relativ schnell die Reaktion. Freistoß Marco von halbrechts auf den langen Pfosten, Simon völlig frei – und da Torwart Schmidt auf der Linie blieb, hatte Simon alle Zeit der Welt, um sich bei seinem Kopfball das Eck auszusuchen - 2:1 für den TSV (33.). Auch in den letzten Minuten bis zur Halbzeit ging es hin und her, aber weitere Tore fielen nicht.
Nach dem Seitenwechsel war natürlich zu erwarten, dass Herrnsberg nochmal alles in die Waagschale werfen würde, um seinen Fans noch einen Sieg zu schenken. Und so geschah es dann auch, der TSV wurde mehr oder weniger in die eigene Hälfte eingeschnürt. Wer darauf hoffte, dass der erste Ansturm des DJK irgendwann abebben würde, sah sich getäuscht – das abgeschlagene Schlusslicht ließ einfach nicht locker. Vielleicht wäre es leichter für den TSV geworden, wenn dieser eine, entscheidende Konter gesessen hätte. Der TSV hatte nicht viele, und die wenigen wurden nicht genutzt. In der 62. Minute waren Simon und Benni durch, Bennis Schuss halbrechts im Strafraum wurde zu Simon abgeblockt, der aus etwas mehr als fünf Meter links neben das fast leere Tor zielte. Kurz darauf musste Patrick einen heimtückischen Schuss mit der Spitze von Geyer abblocken (69.). Dann hätte die DJK fast selbst für die Vorentscheidung gesorgt, als ein sehr ambitionierter Rückpass Torwart Schmidt in Bedrängnis brachte – am linken Fünfereck zog er die Hände noch weg, der Ball ging knapp neben das Tor ins Aus (71.). Dann wieder zweimal der TSV. Nach Flanke von Andi Sch. brachte Benni nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball (73.), eine Minute später tankte sich Martin rechts durch, am rechten Pfosten war sein Schuss mit links aber zu schwach (74.). Fast im Gegenzug der Ausgleich für die unverdrossen anrennenden Gastgeber. Nach einer Kombination in den Strafraum rettete zunächst der Pfosten für den TSV, den Abpraller nahm dann Winkler halblinks im Strafraum direkt und vollendete flach ins lange Eck zum 2:2 (75.). Und jetzt musste man fast schon Angst um den TSV haben – Herrnsberg wollte nämlich mehr. Schließlich war es wieder ein Standard, der Harrys Schützlinge rettete. Bei einem Freistoß von Marco auf halblinks in Richtung langer Pfosten spurtete Flo zum Ball und irritierte dadurch Keeper Winkler derart, dass das Leder unberührt im rechten Eck landete – 3:2 für den TSV (79.). Aber es wurden noch lange zehn Minuten bis zum Schlusspfiff. Immer wieder waren es jetzt Freistöße auf der Gegenseite, die für Gefahr sorgten. Doch im Gegensatz zu den Gastgebern war da die TSV-Abwehr Herr der Lage.
Mit diesem Sieg hat der TSV nun wieder den Relegationsplatz verlassen und hat nun alle Möglichkeiten, ihn für den Rest der Saison zu vermeiden. Ein Dreier am Sonntag gegen Wallnsdorf wäre da schon die halbe Miete. Das mit den anderen Kreisklassen ist ein recht unsichere Angelegenheit.
TSV Mörsdorf: Patrick Gerner, Matthias Lerzer, Andreas Kastner, Tobias Eberle, Tobias Meyer, Marco Hofbeck, Simon Meixner, Andreas Schmidt, Florian Gerner, Martin Meixner, Benjamin Ramsauer.
Tore: 0:1 Benjamin Ramsauer (22.), 1:1 Julian Hausner (25.), 1:2 Simon Meixner (33.), 2:2 Andreas Winkler (75.), 2:3 Marco Hofbeck (79.).
