Weiterer Rückschlag
Mörsdorf (mei) Stauf, Woffenbach und jetzt Neumarkt – die Vereine in der oberpfälzischen Kreisstadt liegen dem TSV Mörsdorf überhaupt nicht. Nach der unnötigen 2:4-Niederlage bei der DJK Neumarkt muss der TSV seine Aufstiegsambitionen zurzeit ziemlich weit hinten anstellen. Unnötig deshalb, weil der TSV in der ersten Halbzeit das Spiel jederzeit im Griff hatte und scheinbar klar auf der Siegerstraße war.
Nachdem sich der TSV an die Spielweise der DJK angepasst hatte und eine erste Schrecksekunde nach einer Eckball, dessen Nachschuss Pascal Lehmeier aus dem Gewühl knapp am linken Pfosten vorbei setzte (6.), überstanden hatte, knüpfte der TSV durchaus an die souveräne Leistung gegen Pavelsbach an und ging früh in Führung. Nach einem Solo von Benni rechts in den Strafraum prallte der Ball nach einem Pressschlag mit DJK-Torwart Alis Pirovic an den Pfosten, den Abpraller legte Benni auf Andi vor, der aus drei Metern ins leere Tor zum 1:0 traf (10.). Doch fast im Gegenzug schon der Ausgleich. Bei einem Freistoß aus fast dreißig Metern wurde der Schuss von Armend Kerellaj in der TSV-Mauer so unglücklich abgefälscht, dass das Leder als Aufsetzer genau neben dem rechten Pfosten im Netz landete - Torwart Benedikt hatte keine Chance (11.). Doch der TSV steckte diesen Dämpfer weg und erarbeitete sich durch gutes Kombinationsspiel vor allem über die rechte Seite, wo Oli ein richtiger Aktivposten war, einige Chancen. Doch Oli setzte seinen Schlenzer halblinks im Strafraum neben den Pfosten (25.), dann pfiff der nicht unbedingt immer souveräne Schiedsrichter Francois Bologna Tobi nach einem vermeintlichen Abseits allein vor dem DJK-Tor zurück (26.), dann setzte Tobi nach Vorarbeit von Benni seinen Schuss in Mittelstürmerposition über das Tor (29.), und der Unparteiische sah auch die Abwehraktion eines DJK-Verteidigers, der Andi beim Torschuss am linken Fünfereck in die Parade fuhr, nicht als Foul (38.). Schließlich gelang dem TSV doch noch vor der Halbzeit die verdiente Führung. Nach Ballgewinn im Mittelfeld spielte Marco steil auf Tobi, dieser passte präzise vor das Tor, wo erneut Andi aus kurzer Distanz zum 2:1 für den TSV traf (37.) – ein an sich psychologisch günstiger Zeitpunkt kurz vor der Halbzeit.
Doch was dann nach der Halbzeitpause passierte, ist unerklärlich. Trainer Christian hatte auch nur ein Wort dafür: „Unfassbar!“. Dass die spielstarke DJK nach dem Seitenwechsel verstärkt auf den Ausgleich drängen würde, musste ja wohl allen klar sein. Doch der TSV ließ nun alle notwendigen Tugenden vermissen, um die druckvolle Anfangsphase der DJK zu überstehen und die Spielkontrolle wieder zu an sich zu reißen. Und durch unbegreifliche Unkonzentriertheit wurden Fehler gemacht, die die DJK zum Tore schießen richtiggehend einlud. Und die Gastgeber nahmen die Einladung an. Fehlpass im defensiven Mittelfeld in der Vorwärtsbewegung, schneller Pass auf den dadurch unbewachten Fitim Sejdiu – TSV-Torwart Benedikt hatte nur das Nachsehen beim 2:2 (57.). Dann katastrophaler Ballverlust in der Abwehr, wieder Steilpass auf Sejdiu – die Kopie des Ausgleichs brachte das 3:2 für die DJK (62.). Es gab kein Aufbäumen beim TSV, der jetzt stellenweise richtig vorgeführt wurde. Und als nach einem Freistoß Florian Weinzierl per Kopf das 4:2 markierte (72.), war das Spiel gelaufen. Dass dann die DJK mit ihrer Spielweise schon etwas provozierte, war zwar nicht unbedingt schön und auch nicht nötig, war aber kein Grund für die eine oder andere Reaktion der TSV-Akteure.
TSV Mörsdorf: Benedikt Ramsauer, Stefan Hofbeck, Andreas Schmidt, Alexander Koestler, Manuel Schmidt, Marco Hofbeck, Tobias Eberle, Martin Meixner, Oliver Schmidt, Benjamin Ramsauer, Jonas Theußen (Bastian Meixner, Florian Gerner, Simon Meixner).
Tore: 0:1 Andreas Schmidt (10.), 1:1 Armend Kerellaj (11.), 1:2 Andreas Schmidt (37.), 2:2 Fitim Sejdiu (57.), 3:2 Fitim Sejdiu (62.), 4:2 Florian Weinzierl (72.).
Bereits die Reserve sorgte zuvor für eine Enttäuschung. Nach der Glanzvorstellung gegen Pavelsbach hatte man sich gegen die DJK schon mehr ausgerechnet. Gut, nach dem 1:3 hatte der TSV schon die Möglichkeit zum 2:3-Anschlusstreffer, der eventuell noch die Wende gebracht hätte. Doch da dieser nicht gelang, musste man sich am Schluss mit 1:4 geschlagen geben.
