So., 02.11.14, 14.30 Uhr: TSV - TSV Meckenhausen 7:3

Tor- und Fehlerfestival in Mörsdorf

Mörsdorf (mei) 7:3 gegen Meckenhausen II – ein standesgemäßer Pflichtsieg für den TSV Mörsdorf. Diesen Schluss lässt aber nur der unbedarfte Blick auf das Ergebnis zu. Drei Minuten vor dem Abpfiff war es nämlich alles andere als standesgemäß, denn beim Stand von 4:3 für den TSV war das Spiel auf Messers Schneide. Wie überhaupt das Derby ein für manche wohl nicht so leicht vergessliches Ereignis war.

Wer nur wenige Minuten zu spät am Mörsdorfer Sportplatz eintraf, hatte im Derby schon einiges verpasst. Doch die Begegnung hatte auch dann noch so manches zu bieten, so dass auch die Spätankömmlinge noch einiges erlebten. Das Spiel war kaum angepfiffen, stand es schon 1:1. Zuerst machte Gäste-Nachwuchskeeper Moritz Wegner keine gute Figur bei einem an sich harmlosen Freistoß von Martin Lehner fast von der Mittellinie – 1:0 für Mörsdorf. Keine Minute später vertändelte Stefan Hofbeck als letzter Mann den Ball, Christian Glaser ging dazwischen und tunnelte dann auch noch TSV-Keeper Patrick Gerner zum 1:1 (2.). Nur Sekunden später war wieder Glaser fast allein im TSV-Strafraum, diesmal passte Hofbeck aber auf und konnte im letzten Moment noch klären. Das war der Auftakt zu einem Tor-, aber auch zu einem Fehlerfestival, das die zahlreichen Zuschauer immer wieder in Erstaunen versetzte. Auch Schiedsrichter Xaver Wittmann (FC Haunstetten) sorgte für Verwunderung, als er sein graues Trikot nach zehn Minuten gegen ein oranges austauschte – fast die gleiche Farbe hatte das Trikot der Gäste (wenig später streifte er sich dann ein blaues Leibchen über). Dann aber weiter mit der Fehlerparade. Bei einer scharfen Hereingabe von Oliver Schmidt über links hechteten Matthias Hofbeck und Torwart Wegner dem Ball entgegen, verfehlten diesen aber beide. Der dahinter stehende Bernhard Hudak wurde davon so überrascht, dass er  das Leder im Stolpern für Florian Gerner mustergültig stoppte – Gerner schob aus einem Meter zum 2:1 ins leere Tor (15.). Und auch nach diesem Tor brannte es gleich wieder in der TSV-Abwehr, doch Stefan Hofbeck machte den ersten Fehler mit seiner Abwehraktion im letzten Moment jetzt mehr als wett. Und auch TSV-Keeper zeigte eine erste, von ihm in den letzten Spielen ungewohnte Unsicherheit, als er einen einfachen Ball ausließ und Alex Köstler gerade noch wegdreschen konnte (23.). Als dann die Mauer der Gäste bei einem Freistoß von Martin Lehner hochsprang, flog der Ball unten hindurch unhaltbar für Keeper Wegner an den rechten Pfosten und von dort über die Linie zum 3:1 für Mörsdorf (24.). Dann wieder der Fehler auf der Gegenseite. Bei einem Freistoß von Fracois Dani irritierte Brian Stone TSV-Keeper Gerner zwar etwas, Gerner hatte aber den Ball schon in den Händen, um ihn dann aber doch wieder loszulassen – seine verzweifelte Rettungsaktion war erfolglos, der Ball war schon zum 2:3 hinter der Linie (30.). Kurz vor der Halbzeit noch ein Aufreger, als Oliver Schmidt sich den Ball im Strafraum etwas weit vorlegte und ein Gästeverteidiger Ball, aber auch vehement Schmidt weggrätschte – Schiedsrichter Wittmann ließ der Ballberührung den Vorrang und pfiff keinen Strafstoß (42.).

Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich das Fehlerfestival fort. Einen Rückpass traf Gäste-Torwart Wegner nicht richtig, der Ball landete bei Stefan Gerner, der sofort schoss. Wegner hatte nochmal die Chance zum Zugreifen, packte aber nicht richtig zu – 4:2 (57.). Eine Minute später hatte Benjamin Ramsauers Gegenspieler Glück, dass er den Rest des Spieles nicht von außerhalb anschauen musste, denn sein Check gegen Ramsauer auf der Strafraumlinie als letzter Mann war schon mehr als nur haarscharf an einer Notbremse (58.). Nun hätte man meinen können, dass die 4:2-Führung die Vorentscheidung bedeutete. Doch weit gefehlt. Das erste einigermaßen vernünftige Tor führte nämlich zum 4:3-Anschlusstreffer. Bei einer Hereingabe spitzelte Andreas Bode das Leder an Towart Gerner vorbei ins lange Eck (75.). Nun stand die Begegnung auf Messers Schneide. Und erst eine nicht ganz unumstrittene Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Wittmann sorgte für die Entscheidung. Matthias Hofbeck wurde in Laufduell von Markus Schmidmeier im Strafraum leicht tuschiert – und jetzt pfiff Wittmann Elfmeter. Oliver Schmidt verlud Schlussmann Wegner und verwandelte zum 5:3 (87.). Die richtig schockierten Gäste waren nun völlig von der Rolle, und Geburtstagskind Matthias Hofbeck schraubte mit zwei Treffern das Ergebnis auf 7:3. Zuerst spielte der Sekunden zuvor wieder eingewechselte Martin Lehner mit einem genauen Diagonalpass Hofbeck frei, und dieser behielt vor Wegner die Nerven – 6:3 (90.). Sofort nach dem Anstoß der Ballverlust von Meckenhausen, Ramsauers Querpass schob dann Hofbeck ins leere Tor zum 7:3-Endstand (90.+1).

TSV Mörsdorf: Patrick Gerner, Stefan Hofbeck, Philipp Groetsch, Alex Köstler, Andreas Schmidt, Martin Meixner, Martin Lehner, Florian Gerner, Oliver Schmidt, Benjamin Ramsauer (Markus Hauf, Stefan Gerner, Andreas Kastner).
TSV Meckenhausen II: Moritz Wegner, Süleyman Omac, Florian Deinhard, Bernhard Hudak, Matthias Dotzer, Fracois Dani, Brian Stone, Christian Glaser, Markus Schmidmeier, Andreas Hofbeck, Marius Spehnkuch (Christoph Baumann, Simon Bogner, Andreas Bode).
Tore: 1:0 Martin Lehner (1.), 1:1 Christian Glaser (2.), 2:1 Florian Gerner (15.), 3:1 Martin Lehner (24.), 3:2 Fracois Dani (30.), 4:2 Stefan Gerner (57.), 4:3 Andreas Bode (75.), 5:3 Oliver Schmidt (87.), 6:3 Matthias Hofbeck (90.), 7:3 Matthias Hofbeck (90.+1).

Die Reserve bestätigte beim 0:0 gegen die SF Offenbau ihre aufsteigende Form. Das interessante Spiel hätte aufgrund der vielen guten Chancen aber auch leicht 4:4 ausgehen können. Dass es nicht 1:0 für den TSV endete, lag dann am Schluss irgendwie vermutlich doch am Schiedsrichter. Nach einer Ecke von links köpfte Maxi Beyer das Leder am langen Pfosten Richtung Tormitte, wo der Ball im Gewühl auf der Linie zu liegen kam. Mitten in dem Gerangel, das Leder hinter die Linie zu schubsen (TSV) bzw. es vor der Linie zu halten (SF), ertönte ein Pfiff. Bei allen Spielern stand ein großes Fragezeichen auf der Stirn. Offenbau wollte einen Freistoß ausführen, vielleicht hatte der Schiedsrichter ja ein Foul oder Handspiel oder sowas gesehen. Doch als sich der Schiedsrichter immer weiter in Richtung Sportheim bewegte, ergab eine Nachfrage, wie es denn nun weitergehe, die Auflösung des Rätsels: „Das Spiel ist aus, die Zeit ist um!“ Einige Dutzend Male hörte man dann anschließend den ungläubigen Ausruf der TSV-Spieler: „Da liegt der Ball auf der Linie, und der pfeift ab!!!“

H1 14 15 H Meckenhausen

Mörsdorf obenauf: Die Oberpfälzer (schwarze Trikots) gewinnen ein kurioses Derby gegen den TSV Meckenhausen II - Foto: R. Münch (Hilpoltsteiner Kurier)

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